Prädiabetes ist die Diabetes-Vorstufe des Typs 2. Die Blutzuckerwerte sind erhöht, erreichen aber noch nicht die für Diabetes definierten Grenzwerte.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Prädiabetes ist die Vorstufe des Diabetes Typ 2.
- Die Prädiabetes-Diagnose wird anhand der Blutzuckerkonzentration im nüchternen Zustand, zwei Stunden nach Glukosezufuhr oder anhand der Langzeitzuckerwerte gestellt.
- Prädiabetes geht nicht mit eindeutigen Symptome einher.
- Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Entstehung von Prädiabetes begünstigen. Einige davon lassen sich beeinflussen, andere nicht.
- Wichtig bei vorliegender Prädiabetes ist eine Umstellung des Lebensstils: gesunde Ernährung, Bewegung und Gewichtsreduktion.
Was versteht man unter Prädiabetes?
Prädiabetes ist die Vorstufe des Diabetes Typ 2. Diese beiden Arten gehören zusammen mit Diabetes Typ 1, dem Schwangerschaftsdiabetes und Diabetes Typ 3 zu den Blutzuckerkrankheiten.
Die hohen Blutzuckerwerte entstehen durch eine sogenannte Insulinresistenz. Insulin ist ein Hormon, das Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert. Dieser Prozess dient der Energiegewinnung – der überschüssige Zucker im Blut wird als Fett eingelagert. Bei Prädiabetes reagieren die Körperzellen nicht mehr vollends auf das Hormon und folglich bleibt der Zucker im Blut. Daraus resultiert ein erhöhter Blutzuckerspiegel.
Als Folge produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin nach, um den überschüssigen Zucker in die Zellen zu schleusen. Dieser Prozess funktioniert so lange, bis die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren kann und der hohe Blutzuckerwert chronisch bleibt. Dann spricht man von Diabetes Typ 2.
Im Verdachtsfall
Bei Verdacht auf Prädiabetes wird ein Glukosetoleranztest durchgeführt und dem Betroffenen im nüchternen Zustand Blut abgenommen. Danach wird ihm eine Zuckerlösung verabreicht, und zwei Stunden später erfolgt erneut eine Blutprobe, um den Anstieg des Blutzuckerspiegels zu messen.
Blutzuckerwerte: Wie sie gemessen werden
Diabetes kann mithilfe zweier Werte festgestellt werden: dem des Blutzuckergehalts in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder in Millimol pro Liter (mmol/l). Während der Blutzuckergehalt in Westdeutschland meist in Milligramm pro Deziliter angegeben wird, ist in den neuen Bundesländern und weltweit die internationale Maßeinheit Millimol pro Liter üblich.
Von Prädiabetes wird dann gesprochen, wenn die Blutzuckerwerte die Normalwerte übersteigen, aber die Werte eines Diabetes Typ 2 noch nicht erreicht sind. Ein Prädiabetes liegt also bei folgenden Werten vor:
- In nüchternem Zustand liegt der Wert bei 100–125 mg/dl (5,6–6,9 mmol/l).
- Beim Glukosetoleranztest liegt er bei 140–199 mg/dl (7,8–11 mmol/l).
- Der Langzeitzuckerwert (HbA1c) liegt bei 5,7–6,4 Prozent.
Die Anzeichen der Diabetes-Vorstufe
Prädiabetes wird in den meisten Fällen nur anhand der Blutzuckerwerte erkannt, da es keine eindeutigen Symptome gibt. Trotzdem können in den letzten Stadien der Vorstufe Anzeichen des Diabetes Typ 2 auftreten. Diese sind:
- Starker Gewichtsverlust oder Gewichtsabnahme
- Heißhunger
- Erhöhtes Durstgefühl
- Schwäche
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Erhöhte Neigung zu Infektionen
- Verzögerte Wundheilung
- Nachlassende Sehkraft
Prädiabetes: Wer ist gefährdet und welche Risikofaktoren gibt es?
Bei Personen, die gefährdet sind, muss zwischen beeinflussbaren und nicht beeinflussbaren Faktoren unterschieden werden.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren sind die Vererbung und das Alter. Vererbung heißt, dass das Risiko mit jedem Familienangehörigen, der bereits an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, steigt. Diese Prädisposition muss jedoch nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung führen. Zudem nimmt das Risiko für Diabetes ab dem 40. Lebensjahr zu, da ab diesem Alter bei den meisten Menschen der Stoffwechsel langsamer wird und sich die Blutgefäße verändern.
Die beeinflussbaren Risikofaktoren sind ein zu großer Bauchumfang, Übergewicht und falsche Ernährung – des Weiteren Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Rauchen und Stress. Diese Faktoren kann jeder beeinflussen und dadurch sein Risiko für Prädiabetes verringern.
Die Gefahren bei Prädiabetes
Prädiabetes kann ohne entsprechende Gegenmaßnahmen zum Diabetes Typ 2 führen. Außerdem gefährden erhöhte Glukosewerte im Blut die Funktionalität wichtiger Gefäße, Nerven, Augen sowie Herz und Nieren. Mit entsprechender Behandlung lässt sich Prädiabetes aber heilen – beziehungsweise die Werte können wieder in den Normalbereich sinken.
Prädiabetes: Wie sieht die Behandlung aus?
Die Prädiabetes-Behandlung zielt auf eine Senkung des Blutzuckerwerts ab und soll der Entstehung von Diabetes Typ 2 vorbeugen. Diese Diabetes-Vorstufe wird nicht mithilfe von Medikamenten behandelt, sondern eine Veränderung des Lebensstils soll Besserung bringen. Sobald die Werte wieder im Normalbereich liegen, sollte der Bluttest zur Kontrolle jährlich wiederholt werden.
Eine wirksame Maßnahme der Behandlung ist – sofern Übergewicht besteht – die allmähliche Gewichtsreduktion, denn durch den Verlust von Körpergewicht wird der Stoffwechsel wieder angeregt. Eine solche Gewichtsreduktion lässt sich durch eine Ernährungsumstellung oder Sport erreichen. Betroffenen wird eine Kombination aus beidem empfohlen. Sportliche Betätigung beeinflusst den Stoffwechsel positiv. Dabei sollte das Sportprogramm mindestens 150 Minuten pro Woche umfassen und idealerweise an mindestens drei verschiedenen Wochentagen stattfinden.
Die Ernährung spielt bei Gewichtsreduktion eine ebenso große Rolle: Empfohlen wird eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte beinhaltet. Zudem sollte auf den glykämischen Index der Lebensmittel geachtet werden: Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index lassen in der Regel den Blutzuckerspiegel stärker steigen als solche mit einem niedrigeren Index.
Quellen
- Glycowohl
- Häring, Hans-Ulrich, Gallwitz, Baptist, Müller-Wieland, Dirk Müller-Wieland (2011): Diabetologie in Klinik und Praxis. Georg Thieme Verlag.
- Dr. Hyman, Mark (2013): Hoher Blutzucker – übergewichtig und mangelernährt. Goldmann Verlag.
- Stalla, G.K. (Hrsg.) (2007): Therapielexikon Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten. Springer-Verlag.
Glycowohl: Pflichttext & 1) 2) 3)
1) V. Vikrant et al., J.Ethnopharmacol.,76 (2001), H. Syama et al., J Food Process Preserv., 42 (2018) 2) S. Mandal et al., Methods Find.Exp.Clin.Pharmacol.,30 (2008) 3) Vorstufe / Vorstadium des Diabetes mellitus
Pflichttext: Glycowohl®. Wirkstoffe: Syzygium cumini Urtinktur. Anwendungsgebiete: Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneibildern ab. Dazu gehört: Verwendung als Zusatzmittel bei Zuckerkrankheit. Enthält 70 Vol.-% Alkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in ihrer Apotheker. Heilpflanzenwohl GmbH • Helmholtzstraße 2-9 • 10587 Berlin.